Werner Porstmann, unermüdlicher Wegbereiter, Forscher, Erfinder, war ein herausragender Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts. Ihm verdankt die internationale Medizinwelt bedeutende Innovationen: Die Ballonangioplastie ist bis heute der Goldstandard der Gefäßradiologie, wie sie inzwischen überall von verschiedenen medizinischen Disziplinen mit vielen Modifikationen angewendet wird.
Nachdem Ch. T. Dotter 1964 die Möglichkeit der Erweiterung verengter oder gar verschlossener Arterien erdachte, hat Rashkind 1966 die Methode der Ballonseptostomie mittels Katheter vorgestellt. Porstmann inaugurierte dann 1967 die Methode des Verschlusses der persistierenden Verbindung zwischen Lungen- und Körperkreislauf mittels einer Kathetermethode. Bis dahin war die Behandlung des offenen Ductus arteriosus persistens nur operativ möglich mit Eröffnung des Brustkorbes. Diese drei Methoden waren epochale Entdeckungen, haben sie doch den Weg zur minimalinvasiven Chirurgie erschlossen.
Die Wissenschaftler waren großen Anfeindungen ausgesetzt. Dennoch haben Weiterentwicklungen stattgefunden, denen die Ideen von Dotter, Rushkind, Porstmann, Grüntzig u. a. zugrunde liegen und die die operative Medizin revolutioniert haben. Für das Fachgebiet Radiologie wurde der Katheter nun von einem diagnostischen zu einem therapeutischen Instrument. Es entstand ein komplett neues Arbeitsgebiet, die Interventionsradiologie. Diese erlaubt heute auf minimalinvasivem Wege die Behandlung komplexer Krankheitsbilder.
Mit einem Vorwort von Prof. Dr. Rolf W. Günther.
Der Autor: Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Otto Kagel, Schüler von Werner Porstmann, Richard Reding (Greifswald / Rostock ), Hans-Jacob Corners (Greifswald / Berlin), Eberhard Baudisch (Jena) und Wilhelm Oelßner (Leipzig), ist Facharzt für Chirurgie / Gefäßchirurgie und Radiologie und wirkte u. a. als Hochschullehrer an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.